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Landschaftspflege Quellhang Oberjugel

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Der Quellhang in Oberjugel bei Johanngeorgenstadt war lange Zeit eine Brache, die von tiefen Entwässerungsgräben durchzogen war. Letzte Vorkommen von Echter Arnika (Arnica montana) und Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) erregten Anfang der 1990er Jahre die Aufmerksamkeit von Naturfreunden.

Nach über 40 Jahren Brache begann der Zweckverband Naturschutzstation Westerzgebirge im Jahr 2003 erstmals mit der Naturschutz-Mahd auf einer Teilfläche. In den Folgejahren wurde die Pflegefläche schrittweise erweitert. Dazu musste die Fläche für eine Pflege wieder zugänglich gemacht werden, mussten stellenweise Fichten gerodet, Gräben gepflegt und auch Überfahrten für die Mahdtechnik gebaut werden. Heute sind in dem anmoorigen, quelligen Hangbereich auch Borstgrasrasen und Bergwiesenflecken ausgeprägt. Die o.g. Arten und andere wie Breitblättriges und Fuchs' Knabenkraut (Dactylorhiza majalis et fuchsii), Scheiden- und Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum vaginatum et angustifolium) konnten sich erholen und vermehren sich wieder.

Wie für quellig-sumpfige Lebensräume typisch wird der Quellhang Oberjugel im Herbst (September-Oktober) gemäht. Die Pflege ist auf Grund der Standortverhältnisse sehr aufwändig. Die Mahd erfolgt mittels Einachsmäher mit Doppelmessermähwerk, die Beräumung über das Gummikettenfahrzeug „Eisernes Pferd“.

„Spiel auf Zeit“

Nasse Sümpfe werden im Bergland traditionell erst spät im Jahr gemäht. Hier war früher neben dem offen halten eher die Gewinnung von Stalleinstreu als das Einbringen von Futterheu interessant. Den Sumpfarten ist das zuträglich, sie können so auch in den Berglagen Samen ausbilden. Im rauen Charme des oberen Westerzgebirges ist es dabei wichtig, den richtigen Mahdzeitpunkt zu finden. Oft schickt der Winter bereits im Oktober seine Vorboten.

Nicht nur Wetter, sondern auch Logistik

Zusätzlich zum Wetter, zur oft schweren Zugänglichkeit der Pflegeflächen und zu den schwierigen Standortverhältnissen müssen auch logistische Anforderungen berücksichtigt werden. Können die Mahdgeräte (hier ein IRUS Frontbalkenmäher) nicht vor Ort untergestellt werden, müssen diese täglich verladen werden.


Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Das purpurfarbene Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) ist eine typische Orchideen-Art der nassen Quellstellen, Sümpfe, Nass- und Bergwiesen, Nieder- und Zwischenmoore. Für den Fortbestand der Art ist eine extensive Nutzung/Pflege notwendig. Jede Intensivierung, ganz gleich ob Erhöhung der Mahdhäufigkeit oder Düngergabe, führt zum Verschwinden.

Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium),

Charakterpflanze von Sümpfen und Mooren, überzieht im Sommer mit seinen weißwolligen Samenständen den Quellhangbereich. Die „Wolle“ wurde früher tatsächlich als Stopfmaterial (z.B. von Kissen) genutzt.

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