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30.12.2020 / Landratsamt Erzgebirgskreis / Pressestelle

Pressemitteilung Nr. 293

Erfolgreicher Einsatz für Umwelt und Bildung – 25 Jahre Naturschutzzentrum Erzgebirge

Anfang September sollte das 25-jährige Bestehen der Naturschutzzentrum Erzgebirge gGmbH (NSZ) mit einer Vielzahl an Partnern und Unterstützern im Sauwald gefeiert werden. Corona machte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Strich durch die Rechnung. Was in den vergangenen 25 Jahren erreicht wurde und wie die Pläne für die Zukunft aussehen, sollte dennoch nicht unerwähnt bleiben.

„In der Nachwende-Zeit wurde im heutigen Erzgebirgskreis die Chance gleich mehrfach genutzt, Naturschutz voranzubringen“, blickt Claudia Pommer, Leiterin des NSZ, auf die Anfänge. Nach der Gründung des Zweckverband Naturschutzstation Westerzgebirge in Zwönitz folgte in Pobershau eine Naturschutzstation und 1995 wurde in Dörfel die Naturschutzzentrum Annaberg gemeinnützige GmbH aus der Taufe gehoben. 2010 erfolgte dann die Fusion des damaligen Zweckverbandes und der Naturschutzzentrum Annaberg gGmbH zur Naturschutzzentrum Erzgebirge gGmbH. „Dabei hatten sich alle Einrichtungen auf die Fahne geschrieben, den praktischen Naturschutz zum Schutz von Arten und selten gewordenen Biotopen umzusetzen und die Umweltbildung voranzubringen“, führt Claudia Pommer aus.

Seit der Gründung sind jedes Jahr viele Projekte für den Erhalt biologischer Vielfalt im Erzgebirgskreis umgesetzt worden. Im Mittelpunkt stand von Anfang an der Erhalt artenreicher Erzgebirgswiesen. So finden sich auf den ca. 300 Flächen, die sich insgesamt auf eine Größe von ca. 220 Hektar belaufen, noch heute duftenden Bärwurz, Knabenkräuter und Kreuzblümchen oder auf den feuchteren Standorten seltene Seggen und Sonnentau. Auch viele Biotope wurden angelegt und gepflegt: Teiche wie die am Henneberg bei Johanngeorgenstadt, Feuchtstandorte bei Elterlein, kleine Moore im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Deutschland, Hecken auf der Zwönitzer Flur oder zahlreiche Habitate für Kreuzottern und Waldeidechsen.

Seit Anbeginn des NSZ gehören Fachexkursionen, Informationsmaterialien, der Lehrpfad am Sauwald und Naturwanderungen für Laien zum Repertoire genauso wie die fachliche Betreuung von Schutzgebieten. Einen Schwerpunkt bildet hier die Betreuung der europäisch bedeutsamen Natura 2000‑Gebiete. Dazu wird aktuell auf der Homepage des NSZ und auf Instagram informiert.

„Einen wichtigen Teil unseres erfolgreichen Arbeitens macht aus, dass wir über diese lange Zeit mit großer Kontinuität arbeiten konnten. Die Unterstützung des Landkreises als Gesellschafter ist deshalb von zentraler Bedeutung, um die vielfältigen und notwendigen Projekte realisieren zu können“, betont Claudia Pommer. Aber auch die breite Unterstützung aus der Gesellschaft, z. B. durch Freiwilliger, sei sehr wertvoll und notwendig. „Früher waren es Zivildienstleistende, heute Freiwillige im ökologischen Jahr und Bundesfreiwillige. Unsere Aufgabe wurde zudem stets durch die Unterstützung von Bürgern, Spendern, Fachbehörden und unterstützende Mandatsträger getragen. Alle aufzuzählen ist unmöglich. Was als tolles Beispiel aber unbedingt erwähnt werden sollte: Seit Anbeginn hilft die Naturschutzjugend Sachsen jedes Jahr bei der Biotoppflege im Zechengrund bei Oberwiesenthal.“

Nachdem in den ersten Jahren die Hauptaufgabe darin bestand, funktionsfähige Strukturen aufzubauen und z. B. die artenreichen Wiesen wieder in Pflege zu bringen, ist die Arbeit zum Schutz der Biodiversität vielfältiger und kooperativer geworden. „Die Welt um die Schutzgebiete hat deutlich an Vielfalt verloren. Die Listen der bedrohten Biotoptypen und Arten sind landes- und bundesweit länger, die Schutzbedürftigkeit vieler Arten ist größer geworden. Nur einzelne Arten oder Kleinflächen zu schützen reicht langfristig meist nicht mehr. Wir müssen alle Register ziehen und heute viele Akteure mit zahlreichen Maßnahmen zur Reaktivierung biologischer Vielfalt, aber auch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ins Boot holen“, führt Claudia Pommer aus und blickt positiv in die Zukunft. „Ich bin voller Hoffnung. Wir Menschen können durch unser Handeln die Zukunft beeinflussen, indem wir kreativ und schnell handeln. Heute und in den kommenden Jahren kommt es darauf an. Schließlich ist unsere heimische Natur nicht nur Lebensgrundlage und Lebensversicherung, sondern auch etwas faszinierend Schönes. Und so hoffe ich, dass wir Viele begeistern werden sich für biologische Vielfalt zu engagieren!“

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